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Kreative Blockaden & Inspirationslosigkeit | Erste Hilfe

Aktualisiert: 21. Mai

Kennst du das? Du erstarrst vor einem leeren Blatt, schaust durch deine Kamera, findest aber kein Motiv oder sitzt ohne Idee vor einer leeren Leinwand. Deine Gedanken beginnen so stark zu kreisen, dass dir beinahe schwindelig wird. Da ist dieser Druck, die Unsicherheit und das leise Flüstern im Hinterkopf: "Worauf wartest du noch? Jetzt mach schon!“

Diese Blockaden treffen uns oft genau dann, wenn wir sie am wenigsten gebrauchen können – wenn ein Projekt ansteht, wenn wir Zeitdruck haben oder unbedingt „funktionieren“ wollen. Und das Schlimmste daran? Unser innerer Kritiker wird laut. Er wird ungeduldig, vergleicht und schimpft : „Du kannst das nicht.“ – „Andere bekommen das doch auch hin.“ – „Du bist nicht gut genug!“

Aber weißt du was? Kreative Blockaden sind kein Zeichen von Schwäche. Sie sind menschlich. Sie sind Teil eines kreativen Prozesses - vielleicht sogar ein notwendiger.





Kreativität ist nicht planbar, sie ist impulsiv und braucht Raum. Meist fällt sie wellenartig über uns her, lässt uns für einen Moment alle unsere Unsicherheiten vergessen, sucht kraftvoll und ehrlich nach Lösungen. Sie verträgt sich nicht mit Vergleichen und wird von der Inspiration genährt.

Inspiriert zu sein bedeutet, offen zu sein – für Ideen, Eindrücke, Gefühle. Ich würde Inspiration aber auch als eine Art Motor beschreiben, eine Energie, ein Antrieb, ja, vielleicht sogar ein Funke.

Bei mir selbst stelle ich häufig einen engen Zusammenhang zwischen Inspiration und Kreativität fest. Bin ich uninspiriert, fällt es mir schwer, kreativ zu denken. Bin ich hingegen inspiriert, beginnt die Kreativität in mir zu sprudeln - wie eine geschüttelte Limonade. Eine Idee folgt der nächsten, wenn ich mich nicht ablenken lasse, sogar über mehrere Stunden.


Im kreativen Bereich benötigen wir täglich Ideen. Mir ist bewusst, dass es nicht möglich ist, immer kreativ zu sein. Leider kannst du dir deine tägliche Portion Inspiration nicht in den Kühlschrank legen. Es ist aber möglich dir deinen Alltag so zu gestalten, dass er dich dabei unterstützt Zugang zu deiner Inspiration und Kreativität zu erhalten.



Die tägliche Portion Inspiration


Im Laufe der letzten Jahre habe ich festgestellt, dass mir kleine Perspektivwechsel dabei helfen, inspiriert zu bleiben. Damit meine ich nicht die Perspektive, die ich mit meiner Kamera einnehme, sondern ganz allgemein den Blick auf alltägliche Situationen. Ich liebe Routinen und gleichzeitig merke ich häufig, dass sie meine Kreativität hemmen.

Es gibt Tage, an denen ich ganz bewusst zum Touristen in meinem eigenen Alltag werde. Ich ändere Abläufe minimal ab, drehe meine tägliche Spazierrunde mal früh am Morgen statt, wie üblich, am Mittag, beobachte neugieriger, was um mich herum passiert, zeige Offenheit und versuche, mich nicht in der Flut alltäglicher Dinge zu verlieren.Manchmal setze ich mich zum Arbeiten statt an meinen Schreibtisch, in ein Café, lausche und beobachte währenddessen das bunte Treiben um mich herum.

Dinge, die Unruhe in mir auslösen (z. B. ein zu enger Zeitplan oder andere To-dos mit höherer Priorität), versuche ich in Momenten, in denen ich kreativ sein möchte, zu vermeiden. Ich möchte, dass Hirngespinste ungestört meine Gedanken entführen können – und kleine Poltergeister kreativ in meinem Kopf herumspuken.


Erste Hilfe für ein kreatives Herz mit Blockade


Hier ein paar Tipps die mir meist helfen, die Inspirationslosigkeit und die kreativen Tiefs zu überwinden:



  1. Mach eine Pause


Eine Pause bedeutet nicht zwangsläufig, dass du faul bist. Manchmal ist sie Nahrung für die Seele. Inspiration kommt oft dann, wenn unsere Gedanken sich entspannen und wir uns in etwas verlieren, das uns gut tut.

Mir hilft es sehr, das Smartphone für ein paar Stunden bewusst zur Seite zu legen und eine Runde in der Natur spazieren zu gehen.


  1. Sprich darüber


Erzähle einer vertrauten Person, dass zu gerade "feststeckst". Schon das Aussprechen kann entlasten. Und manchmal wirft ein einziger Satz einer lieben Person ein völlig neues Licht auf das, was für dich unlösbar scheint.



  1. Nimm dir Zeit zum Experimentieren


Auch eine Art die Perspektive zu wechseln. Probiere Neues aus - du hast nichts zu verlieren. Vielleicht eröffnen sich dir so ganz neue Möglichkeiten.



  1. Schreibe dir den Kopf frei


Nimm dir ein Blatt Papier und schreib alles auf, was dir gerade im Kopf herum spukt. Das nimmt dir Druck und schafft Platz.

Vielleicht taucht mitten im Chaos eine neue Idee auf – vielleicht auch nicht. Beides ist in Ordnung.



  1. Denke immer daran: Du bist nicht allein!


Jeder Kreativkopf erlebt diese Phasen, auch die besten Fotografinnen, Künstlerinnen, Musikerinnen und Autorinnen. Das bedeutet nicht, dass du gescheitert bist – es bedeutet nur, dass du auf dem Weg bist, etwas ganz Tolles zu schaffen.





Wenn du gerade nichts erschaffen kannst, vertrau darauf, dass deine Kreativität gerade nur ruht. Wie ein Samen, der unsichtbar unter der Erde wächst. Diese Phase geht vorbei! Gib dir Zeit und sei nicht zu streng mit dir.



Fühl dich gedrückt


Deine Lara

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