Foodstyling: Essbare Blüten
- Lara König

- 20. Juni
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Juli
Ein Teller ist wie eine Leinwand und feine Blüten sind die Pinselstriche, die ein Gericht in ein kleines Kunstwerk verwandeln. Sie bringen Farbe, Eleganz und eine Prise Magie auf auf den Tisch und sind dabei weit mehr als nur Dekoration.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du essbare Blüten als dein Werkzeug für mehr Ästhetik auf dem Teller einsetzt, welche Sorten für den Einsatz besonders geeignet sind und worauf du achten solltest.
Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich begonnen habe mein Essen auf zu hübschen. Für mich hat das Auge schon immer mit großem Appetit mit gegessen. Nicht nur meine morgendliche Frühstücksschale richte ich liebevoll an, auch meine geliebten Suppenschale, Kuchen oder die Brotzeit am Abend werden mit diesen Schönheiten verziert.
In der Foodfotografie wurden Blüten mein liebstes, beinahe schon unverzichtbares Werkzeug für stimmungsvolle Bilder.
(1) Rotklee, (2) Fliederblüten in Zucker, (3) Frühstücksschale mit Malvenblüten
Im Winter schränke ich mich dank dieser Vorliebe zwar etwas ein - natürliches Winterfoodstyling ist aber sowieso nochmal ein ganz eigenes Thema. Der Vorteil an Blüten ist, dass du Sie zur Dekoration verwenden oder direkt eine komplette Köstlichkeit aus ihnen zaubern kannst. Fliederzucker und Holunderblüten-Sirup sind nur zwei Beispiele.
Hier findest du eine Liste meine liebsten essbaren Blüten:

Wilde Malve
Blütezeit: Juni - Oktober
Farben: pink, lila
Malven hinterlassen einen milden, leicht herben und beinahe samtigen Geschmack auf der Zunge. Ich verwende die zarten Blüten gern auf Frühstücksbowls, verteile sie in Salaten oder auf Kuchen, aber auch als kleiner Farbtupfer in Eiswürfeln oder zerstoßen in Gewürzmischungen machen sie Eindruck. Besonders schön wirken sie, wenn du Malvenblüten auf hellen, glatten Flächen platzierst.
Da sie sehr empfindlich sind und schnell welken, solltest du sie frisch ernten und erst direkt vor dem Servieren oder
Fotografieren einsetzen. Getrocknet
behalten sie ihre kräftige Farbe, verlieren
aber ihre Form.
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Rotklee
Blütezeit: Ende April - September
Farben: rosa
Die kugeligen Blüten des Rotklees schmecken mild, leicht süßlich und erinnern ein wenig an Erbsen oder frischen Wiesenduft. Besonders hübsch wirken sie, wenn du einzelne kleine Blütenteile auszupfst und locker über süße und herzhafte Gerichte streust. Auch ganze Blütenköpfe können als natürlicher Hingucker verwendet werden. In rustikalen oder naturnahen Stylings finde ich diese Variante besonders stimmungsvoll.
Rotklee ist recht robust und lässt sich gut für einige Stunden im Kühlschrank aufbewahren. Achte darauf, nur frische, vollständig geöffnete Blüten zu verwenden – sie sehen am schönsten aus und schmecken am aromatischsten.
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Holunderblüten
Blütezeit: Mai- Juni
Farben: cremeweiß
Die duftenden Dolden der Holunderblüte haben einen süßlich-blumigen Geschmack. Sie sind wunderbar vielseitig einsetzbar – ob als aromatische Zutat in Sirup und Marmelade oder als Stylingtool auf dem Teller. Du kannst hier einzelne Blüten verteilen oder ganze Dolden als Blickfang arrangieren, um eine luftige Leichtigkeit zu schaffen.
Kühl und lichtgeschützt gelagert halten sich Holunderblüten einige Stunden frisch. Sie verlieren jedoch schnell an Form und Duft, wenn sie zu lange liegen.
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Gundermann
Blütezeit: März - Juni
Farben: hellviolett - blau
Die kleinen glockenförmigen Blüten des Gundermanns überraschen neben ihrer kräftigen Farbe mit einem würzigen, leicht minzigen Geschmack, der Gerichten eine erfrischende Note verleiht. Besonders gut passen sie zu Pesto, Kräuterbutter oder als dekorative Ergänzung zu herzhaften Speisen. Wenn du sie in kleinen Gruppen setzt oder locker auf dem Teller verteilst, unterstreichst du ihren natürlichen, wilden Charakter.
Da die Blüten sehr filigran sind, solltest du sie frisch verwenden und erst kurz vor dem Servieren platzieren. Im Kühlschrank zwischen feuchten Tüchern gelagert, bleiben sie einige Stunden frisch. Ich lasse sie meist am Stiel und zupfe die Blüten unmittelbar vor Ver
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Kapuzinerkresse
Blütezeit: Mai - Oktober
Farben: gelb, orange, rot
Die Blüten der Kapuzinerkresse sind nicht nur ein echter Hingucker mit ihren kräftigen, leuchtenden Farben, sondern bringen auch eine angenehm pfeffrige Schärfe mit, die an Radieschen erinnert. Sie eignen sich perfekt zum Verfeinern von Salaten, Sandwiches oder als würzige Dekoration auf Suppen. Beim Styling entfalten sie ihre Wirkung am besten, wenn du sie einzeln oder in kleinen Gruppen auf dem Teller platzierst – so sorgen sie für lebendige Farbkontraste und spannende Akzente.
Sie sind zwar sehr empfindlich, doch im Kühlschrank zwischen feuchtem Küchenpapier gelagert, bleiben sie mehrere Stunden frisch.
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Flieder
Blütezeit: Ende April - Anfang Mai
Farben: weiß, violett
Die üppigen, duftenden Dolden des Flieders verbreiten nicht nur Frühlingsgefühle, sondern bringen auch einen zarten, süßlich-blumigen Geschmack mit sich. Du kannst ganz wunderbar Sirup, Zucker oder aromatisierte Desserts mit ihnen zaubern. Fürs Foodstyling kannst du entweder ganze kleine Rispen verwenden oder einzelne Blüten auszupfen und als feine Streuelemente einsetzen. Besonders auf hellen Cremes oder Gebäck wirken die filigranen Blüten wie kleine Farbtupfer.
Flieder ist empfindlich und sollte deshalb frisch verarbeitet werden. Du kannst die abgeschnittenen Zweige problemlos in eine mit Wasser gefüllte Vase stellen, bis du sie verwendest.
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Kornblume
Blütezeit: Juni - September
Farben: blau, weiß
Die zarten Blütenblätter der Kornblume schmecken mild und leicht süßlich. Ihre eigentliche Stärke liegt in der Farbe: Ein klares, leuchtendes Blau sorgt für starke Kontraste und zieht auf jedem Teller die Blicke auf sich. Du kannst die einzelnen Blätter wunderbar über Salate, Desserts oder Bowls streuen oder sie gezielt als farblichen Akzent in herzhaften Gerichten einsetzen.
Kornblumen sind etwas robuster als viele andere Blüten und halten sich bei kühler Lagerung recht gut. Am besten verwendest du sie trotzdem frisch, da ihre leuchtende Farbe mit der Zeit verblasst.
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Gänseblümchen
Blütezeit: März - November
Farben: weiß mit gelb
Das Gänseblümchen schmeckt zart und leicht nussig, mit einer feinen Frische, die an junge Blätter erinnert. Es ist ein wunderbarer Hingucker auf Broten, Pfannkuchen oder als verspielte Krönung auf Desserts und Quarkspeisen. Die weißen Blüten lassen sich sehr gut in Gruppen arrangieren. Für eine natürliche Leichtigkeit auf dem Teller kannst du einzelne Blütenblätter verstreuen.
Da die Blüten klein und empfindlich sind, solltest du sie möglichst frisch verwenden und erst kurz vor dem Servieren platzieren. Im Kühlschrank halten sie sich gut, wenn du sie in feuchtem Küchenpapier lagerst.
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Das erste Gänseblümchen im Jahr zauberte mir schon als Kind ein Lächeln ins Gesicht, die winzigen Vergissmeinnicht funkeln wie kleine, blaue Sterne auf Speisen, die glockenförmigen Gundermannblüten haben einen ganz würzigen Geschmack und die farbenfrohen Malven bringen mich in den Sommermonaten zum Jubeln. Die meisten Blüten sehen nicht nur unglaublich hübsch aus, jeder einzelne Blüte sagt man auch ihre ganz eigene, heilende Superkraft. Die Natur hat sooo viel zu bieten! Ich musste selbst erst einen Wildkräuter-Kurs belegen und zahlreiche Bücher durchforsten, um von all diesen wunderschönen Blüten aus meiner direkten, wilden Umgebung zu erfahren. Da ich, abgesehen von diesen Wissensquellen, keine Ausbildung in diesem Bereich habe, möchte ich in diesem Beitrag nur auf ihre optischen Superkräfte eingehen.
Ich hoffe, du hast ein paar neue Inspirationen für deinen Teller gefunden. Vielleicht begegnet dir ja bei deinem nächsten Spaziergang eine dieser Blüten.
Taste dich langsam heran, probiere aus, was zu deinem Stil und dir passt und hab Freude am Gestalten mit der Natur.
Deine Lara
Wichtig!: Achte immer darauf, dass die Blüten sauber und aus sicherer Quelle stammen – am besten aus deinem eigenen Garten, einer wilden Wiese oder vom Bio-Hof.







