Herbstliches Tablesetting
- Lara König

- 7. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Nov.
Das Laub der Bäume färbt sich langsam in warme Farben, die Luft wird kühler und mit jedem Windstoß kehrt auch die Lust auf gemütliche Stunden mit Kakao, Tee oder Kaffee zurück. Es ist Herbst. Die Tage werden wieder kürzer und es kehrt eine ungewohnte, doch so vertraute Ruhe ein.
Vor ein paar Wochenenden hatte ich eine ganz liebe Freundin zu Besuch. Gemeinsam setzen wir schon seit so vielen Jahren kreative Fotoideen um. Für mich eine unglaublich wertvolle Zeit, da wir uns beinahe blind verstehen. Wir tauschen Ideen aus, erstellen uns kleine Konzepte und arbeiten dann gemeinsam mit dem Moment und der Intuition. So auch an diesem Samstag:
Spontan gab ich die Zutaten für meinen liebsten Apfelkuchen in die Rührschüssel der Küchenmaschine, während meine Freundin auf einem Holzbrettchen die selbst gesammelten Äpfel würfelte. Wir summten zu den stimmungsvollen Songs der Herbst-Playlist, die im Hintergrund lief. Zu diesem Zeitpunkt waren wir uns noch nicht ganz sicher, ob dieser gerade entstehende Kuchen eine Leckerei für zwischendurch oder ein Fotoobjekt werden würde.
Als die Gugelhupfform schließlich im Ofen war und der leckere Duft des Kuchens langsam die Wohnung einnahm, packten wir gerade den Besteckkasten, unsere Requisiten und die Kameras für ein anderes Tablesetting ein. Über Farben mussten wir gar nicht sprechen, das Farbkonzept stand bereits fest. Es passierte beinahe automatisch. Ein zweites Geschirrset, eine Tischdecke und ein paar andere Kleinigkeiten rutschten beinahe eigenständig in die Shootingbox. Dieser Kuchen wollte fotografiert werden, das war klar.
Unser stilles Vorhaben: Einen minimalistischen, herbstlichen Tisch gestalten, der sich in die Umgebung einfügt und trotzdem mit seiner Gemütlichkeit heraussticht.

Die Shooting-Packliste:
o Klapptisch
o helle Leinentischdecke
o helles, mattes Geschirr
o mattes Besteck-Set
o Teekanne (Tassen hatten wir vergessen)
o Glasvase oder Flasche (wurden befüllt mit Pflanzen aus der Umgebung)
o heißes Wasser in einer Thermoskanne (für Dampf-Effekt)
o ein Messer zum Anschneiden + Tuch zum Einwickeln während des Transports
Meine 3 Tipps für ein stimmungsvolles Table-Setting im Foto
Kombiniere Objekte mit unterschiedlichen Höhen, Formen und Texturen. So entsteht Spannung im Bild, das Auge bekommt etwas Abwechslung und kann von Objekt zu Objekt wandern. Selbst bei einem minimalistischen Setting sorgt diese Variation für Tiefe und interessante Details.
Arbeite mit gezielten Überschneidungen. Wenn sich Objekte leicht überlagern, wirkt das Bild natürlicher. Gleichzeitig führst du so den Blick des Betrachters wie auf einem Weg durch dein Motiv. (Hinweis: Stelle zuerst die Kamera auf und arrangiere die Objekte anschließend. Der Betrachtungswinkel entscheidet darüber, wie harmonisch die Überschneidungen wirken.)
Erwecke dein Setting mit kleinen Details zum Leben. Beiße beispielsweise das Kuchenstück schon vor dem Fotografieren an, lege das Besteck so ab, als hättest du es gerade erst benutzt, oder lass ein paar Krümel ganz natürlich dort liegen, wo sie zufällig hinfallen. Solche Kleinigkeiten erzählen Geschichten und lassen das Setting lebendig wirken.

Was als spontaner Backnachmittag begann, wurde zu einem dieser besonderen Tage, an die man sich noch lange erinnert – voller Lachen, duftender Kuchenluft, kreativer Ideen und dem heftigsten Wolkenbruch. Vielleicht ist es genau das, was ein herbstliches Tablesetting in der Natur so besonders macht: Es erzählt nicht nur eine Geschichte, es schafft auch Erinnerungen.
Deine Lara
Ps: Das Kuchenrezept findest du übrigens auch auf meinem Blog.







